Spezifische Risikofaktoren bei der Femto-LASIK
Kommen wir nun zu den Problemen, die sich ausschließlich aus der Anwendung des Femto-LASIK-Verfahrens ergeben können. So besteht beispielsweise das Risiko eines kurzzeitig erhöhten Augeninnendrucks, der sich durch das Auflegen des Lasergerätes direkt auf die Augenoberfläche ergibt. Für gesunde Menschen ist diese kurzzeitige Druckerhöhung meist völlig problemlos, nur wer aus anderen Gründen bereits im Vorfeld Probleme mit seinem Augeninnendruck hat (z. B. infolge von Entzündungen), sollte sich unbedingt zuvor mit einem Facharzt abstimmen und mit diesem erörtern, ob die Operation mittels Femto-LASIK sinnvoll ist, oder ob man besser ein anderes Verfahren verwenden sollte.
Risikofaktor OBL
Unter dem Kürzel OBL („Opaque bubble layer)“ versteht man eine unerwünschte Bildung von kleinen Gasbläschen im Auge, welche die Sicht kurzzeitig beeinträchtigen können. Diese Bläschen bilden sich, wenn mittels des Femtosekunden-Lasers der Flap geschnitten wird. Dazu muss man wissen: Der Femtosekunden-Laser schneidet die Hornhautoberfläche nicht wie ein Messer, sondern perforiert diese mit einer großen Anzahl kleiner Löcher. Beim Perforieren entstehen kleine Gasbläschen, die normalerweise nach dem Schneiden des Flaps beim Spülen des Auges entfernt werden. In Einzelfällen kann es jedoch passieren, dass einzelne Gasbläschen unter dem zurückgeklappten Flap in der Hornhaut verbleiben und sich dann in der sogenannten Stroma-Schicht ablagern.
Grundsätzlich sind die kleinen Gasbläschen harmlos, allerdings braucht es recht lange, bis sie sich von selbst auflösen. Somit kann der Blick des Patienten für einige Zeit nach der Operation milchig bzw. getrübt sein. In sehr modernen Ausgenlaserklinken begegnet man diesem Risiko, indem ein nochmals verbesserter Laser zum Einsatz kommt, bei dem der Lichtstrahl spiralförmig rotiert.
Erhöhte Lichtempfindlichkeit (TLSS)
Ebenfalls ein spezifischer Nachteil des Femto-LASIK-Verfahrens ist das Transient Light Syndrom (TLSS). Hierunter versteht man eine vorübergehende Störung der Lichtempfindlichkeit des Auges. Sie kann direkt nach der Operation, aber auch erst Tage oder gar Wochen später auftreten. Dabei wandern die bereits beschrieben Gasbläschen im Stroma-Gewebe und erzeugen dort eine Reizung. Die Ursachen für die Wanderung der Bläschen sind noch nicht abschließend geklärt. Experten gehen davon aus, dass diesem Phänomen ein zu hoher Druck auf die Augenoberfläche zugrunde liegt.
Das TLSS-Syndrom wirkt sich in einer extremen Lichtempfindlichkeit des Betroffenen aus. Er kann sich nur noch in abgedunkelten Räumen aufhalten und mit einer starken Sonnenbrille ins Freie gehen. Der Effekt kann für mehrere Tage oder Wochen anhalten und wird in der Regel durch die Gabe eines geeigneten Medikaments behandelt.
Regenbogen-Blendung
Ein weiterer optischer Effekt, aus dem sich eine Beeinträchtigung des Sehens nach einer Femto-LASIK-Behandlung ergeben kann, ist die sogenannte Regenbogen-Blendung. Sie entsteht aus kleinsten Unregelmäßigkeiten an der Innenseite des Flaps, aus denen sich Streifen im Sehen des Betroffenen ergeben, deren Farben an einen Regenbogen erinnern. Dieses Phänomen tritt insbesondere dann auf, wenn der Patient in eine starke Quelle mit weißem Licht blickt, etwa Studioampen oder Scheinwerfer von Autos.
Die Sehfähigkeit wird von diesen Streifen allerdings nicht beeinflusst, trotzdem können sie sehr störend sein. Mit Medikamenten kann der Effekt nicht behandelt werden, er verschwindet normalerweise nach einiger Zeit von selbst. Der Betroffene sollte in dieser Zeit nicht in grelles Sonnen- oder Scheinwerferlicht blicken und insbesondere im Freien stets eine getönte Brille tragen.