Karin Walch ist von Kind auf, auf Brillen und Kontaktlinsen angewiesen. Mittels eines Lasers wollte sie diesem entgegen wirken und ihre Fehlsichtigkeit korrigieren.
Karin Walch ersehnte keinen Tag mehr als jenen der Laseroperation. „Endlich konnte ich wieder ohne Probleme sehen“, meinte die 49jährige. Von nun an ist sie nicht mehr auf Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen, um ihre Umgebung zu erkennen. Die Vorteile des Lasers sind für die Wienerin klar und deutlich erkennbar, die Medizin sieht dies jedoch etwas anders. Experten sind sich uneinig, ob eine Operation, welche medizinisch nicht notwendig ist, einen tatsächlichen Nutzen mit sich bringt.
7 Dioptrien sind endlich Vergangenheit!
Bei der Wienerin wurde bereits im Kinderalter eine Kurzsichtigkeit mit 7 Dioptrien festgestellt. Mehrere Jahrzehnte war Karin Walch auf Brille und Kontaktlinsen angewiesen. Ohne diese konnte sie ihre Umwelt nicht scharf erkennen, geschweige denn ein normales Leben führen. Kontaktlinsen empfand sie als sehr viel angenehmer zu tragen, jedoch stellte sich sehr schnell ein Problem ein, sobald sie diese aus den Augen entfernte: Kopfschmerzen. Das Auge vertrug die Linsen sehr gut, jedoch war der Körper überfordert, sobald sie die Sehhilfe entfernte.
Nach einiger Zeit wehrte sich der Organismus jedoch auch gegen die Linsen. So kam es zu gereizten und geröteten Augen, Trockenheit war auch kein Fremdwort mehr. Nun musste die Brille ran, jedoch kam die Wienerin damit gar nicht klar: „Sie hat mich schon in den ersten Stunden extrem gestört und behindert“.
Keinen Tag länger mit Linsen und Brille
Für Karin Walch stand sehr schnell fest, dass sie diese Methoden nicht mehr anwenden möchte und sich somit für eine Laseroperation entscheiden werde. Da sie Probleme mit den Kontaktlinsen bekam, wurde dieser Wunsch zu einem stetigen Begleiter. So bekam sie durch Medien den Hinweis auf das Wiener Augenzentrum Sehkraft. Walch vereinbarte einen Termin und trat zum Erstgespräch vor. Die Augen wurden sehr genau untersucht und schnell stand für sie fest: „Ich lasse meine Augen lasern“. Obwohl sie sich selbst für diesen Schritt entschieden hatte, zeigte sich, je näher der Termin der Operation kam, Nervosität und Angst. Walch kamen Szenarien in den Kopf, welche sie lieber nicht erleben wollte. „Ich hatte tierische Angst davor, nach der Operation noch schlechter zu sehen, als zuvor“, meinte Walch. Nach einigen Jahren endlich wieder normal sehen zu können, scheint für die meisten Menschen sehr surreal.
Der Tag der Operation war gekommen und die gesamte Prozedur ging recht schnell von der Hand. So wurden Betäubungstropfen in die Augen von Karin Walch gegeben, damit die Augen schmerzunempfindlich wurden. Mit einem Lid Sperrer wurde verhindert, dass man während des Eingriffs blinzelte. Sogleich wurde der Laser angesetzt, der die Hornhaut auf die Korrektur vorbereiten sollte. Schmerzen verspürte die Wienerin keine, lediglich ein sanfter Druck war zu empfinden. „Binnen Sekunden war es vorbei und ich sah erst mal nur Weiß“, meinte Walch.
Hinter diesem Empfinden steckt sehr viel Technologie, wie der Augenchirurg Dr. Maus erklärte. Ein Sekundenlaser präpariert mit 200.000 Impulsen pro Sekunde die Hornhaut des Auges. Doch damit war das Auge noch nicht geheilt, es folgte noch eine zweite Prozedur. Mittels einem anderem Laser wird das Gewebe des Auges abgetragen und dadurch die Fehlsichtigkeit korrigiert. Der Körper bildet dann eine eigene Art Schutzschicht, welche dem Auge beim Verheilen hilft – welches lediglich 4-5 Stunden andauert.
Der gesamte Eingriff dauerte lediglich acht Minuten und nach Beendigung dieser wurde die Wienerin in einen Ruheraum gebracht. „Ich merkte, dass meine Augen irritiert waren und habe auch verschwommen gesehen“, berichtet sie. Vorerst zeigten sich keine Schmerzen, doch kam in den nächsten Stunden ein Brennen der Augen hinzu, welches die Wienerin als erträglich empfand. Am nächsten Tag nach dem Aufwachen konnte Walch bereits klar und deutlich sehen, alles in ihrer Umgebung war scharf. Das eigentliche Ergebnis sollte man erst nach zwei bis drei Tagen sehen, jedoch war am Tag nach der OP bereits ein sehr viel besseres Sehvermögen zu erkennen. Dies sah auch der Arzt bei der Kontrolluntersuchung.
Ein echtes Wunder?
Hinter diesem Wunder der Augenbehandlung steckt die Lasik-Methode, welche seit rund 20 Jahren angewandt wird. Hierbei spielt es keine Rolle, ob man an Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Stabsichtigkeit leidet. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden über 85 Millionen Behandlungen nach dieser Methode dokumentiert. Der Vorteil ist jener, dass man nur sehr wenige Schmerzen verspürt und sehr schnell ein Ergebnis erkennen kann.
Eine Weiterentwicklung zeigt die Femto-Lasik. Hier wird es ermöglicht, noch genauer und präziser auf der Hornhaut zu arbeiten, weswegen es auch zu weniger Nebenwirkungen kommt. Trockenheit und Nachbildung des Gewebes werden als Nebenwirkungen angeführt – letzteres könnte wiederum zu einer Fehlsichtigkeit führen.
Expertenmeinungen gehen auseinander
Experten sind sich in ihrer Meinung über diese Methode der Augenkorrektur nach wie vor uneinig, auch wenn es mittlerweile schon hochentwickelte Techniken gibt. Einige Vertreter meinen, dass Menschen nach dem Eingriff mit Trockenheit der Augen und Blend Effekten zu kämpfen haben. Auch, wenn die Technik mittlerweile sehr weit fortgeschritten ist, bleibt dennoch ein Restrisiko bestehen. Damit man ein Leben lang ohne Brille und Kontaktlinsen auskommen könne, benötige man weitere Nachoperationen, welche wiederum Risiken mit sich bringen würden. Manche Experten warnen hierbei sogar vor keiner Notwendigkeit und betiteln den Laser als Schönheits-OP.
Grundsätzlich kann man den Laser für alle Arten der Fehlsichtigkeit einsetzen, mit Ausnahme von bestimmten Erkrankungen. Verfügt man über eine sehr hohe Dioptrien Anzahl, kann es ebenso passieren, dass der Laser nicht geeignet ist.
Einen Nachteil gibt es hier ebenso: Die Krankenkassen übernehmen den Eingriff nicht, der Patient muss die gesamte Prozedur aus seiner eigenen Tasche zahlen. Der Preis für die Korrektur beider Augen steht derzeit bei 5200€, sprich 2600€ pro Auge. Hierbei sind jedoch die Behandlungskosten, die Nachuntersuchungen und eine fünfjährige Garantie gedeckt.