Grauer Star, auch Katarakt genannt, ist eine Augenkrankheit. Symptom ist die getrübte Linse. Hinter der Pupille ist die graue Trübung zu erkennen. Daher leitet sich auch der Name grauer Star ab.
Symptome
Ein grauer Star verläuft meistens oder fast immer schmerzlos. Beginnt die Trübung in der Mitte der Linse, wird alles verschwommen gesehen. Es nimmt die Blendungsempfindlichkeit zu. Grund dafür ist die Lichtbrechung. Im weiteren Krankheitsverlauf wird die Umwelt wie durch einen grauen Nebel wahrgenommen. Daraus resultiert auch der Name grauer Star.Folge daraus ist der Verlust der Wahrnehmung von Kontrasten. Hin und wieder können Doppelbilder auftreten. Diese bleiben vorhanden, wenn das gesunde Auge geschlossen wird. Das räumliche Sehen ist beeinträchtigt. Nur selten kommt es zu einer kurzfristigen Verbesserung beim Nah sehen. Findet diese Verbesserung statt, muss der Patient damit rechnen, dass die Fernsicht schlechter wird. Im Krankheitsverlauf ändert sich die Sehstärke ständig. Brillengläser müssen immer wieder neu angepasst werden.
Grauer Star und seine Ursachen
Die Ursachen, warum jemand an einem grauen Star erkrankt, sind oft unbekannt. Meist tritt er im Alter auf. Es kann Jahre aber auch nur wenige Monate vom Erkennen bis zur vollständigen Erblindung dauern. Die Ernährung dürfte eine Rolle spielen. In den Entwicklungsländern tritt der graue Star schon bei Kindern auf. Ebenfalls einen Einfluss spielt die UV-Strahlung. Sie schädigt die Linse und begünstigt die Entwicklung des grauen Stars. Es wurde beobachtet, dass Personen, die an Diabetes mellitus leiden, häufiger an Katarakt erkranken. Auch die Einnahme von Drogen oder Medikamente, hier hauptsächlich Kortison, können Auslöser für grauer Star sein. Raucher erkranken häufiger daran als Nichtraucher. Bei Personen, die beruflich großer Hitze ausgesetzt sind, tritt die Augen Krankheit grauer Star öfter auf. Bei diesen Berufsgruppen gilt der graue Star als Berufskrankheit. Besonders betroffen sind Hochofenarbeiter oder Glasbläser. Schweißer, die nicht Ordnungsgerecht mit der Schutzbrille umgehen, können durch Verblitzung ihre Augen so schädigen, dass in weiterer Folge grauer Star auftritt.
Die Arten des grauen Stars
Grauer Star wird in drei Kategorien unterteilt.
Beim Cataracta corticallis werden die Ränder der Linse getrübt. Wasserspalten, die auch Vakuolen genannt werden, sind die Ursache. Rund die Hälfte der grauen Stare, die im Alter auftreten, beginnen damit.
Die Cataracta subcapsularis poterior schreitet sehr schnell voran. Sehstörungen treten früh auf, vor allem beim Nah sehen. Rund 20% der Personen, die an Altersstar leiden, sind von dieser Form betroffen.
Langsam hingegen schreitet die Cataracta nuklearis voran. Erstes Anzeichen dafür ist eine Brauntrübung der Linse und eine zunehmende Brechkraft. Patienten, die vorher unter der Altersweitsichtigkeit litten, können kurzzeitig auch ohne Lesebrille lesen. Im weiteren Krankheitsverlauf treten Doppelbilder auf.
Grauer Star kann behandelt werden
Der graue Star kann gut operativ behandelt werden. Pro Jahr sind es rund 650.000 Operationen, die durchgeführt werden. Noch vor Jahren wurde eine Operation erst dann durchgeführt, wenn die Sehkraft bei 0,3 lag. Heutzutage wird auf die subjektive Empfindung des Patienten eingegangen. Wer unter Blendungsempfindlichkeit oder einem verschlechterten Dämmerungssehen leidet, kann diesen Eingriff vornehmen lassen. Es ist erwiesen, dass eine Operation nicht nur den Lebenswert sondern auch die Lebenserwartung erhöht. Eine in Australien durchgeführte Studie belegt, dass die Sterblichkeitsrate bei den Personen, sie sich nicht operieren ließen, höher liegt. Es wird vermutet, dass dies im Zusammenhang mit der schlechten Sehfähigkeit liegt. Sieht der Patient schlecht, kommt es öfter zu stürzen, teils mit schlimmen Folgen. Die fehlerhafte Einnahme von Medikamenten ist eine weitere Ursache dafür.
Grauer Star muss meistens operiert werden
In den meisten Fällen wird die Operation unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Rund um das Auge wird das Betäubungsmittel eingespritzt. Oft wird auch eine sogenannte Tropfbetäubung gemacht. Dabei wird das Betäubungsmittel direkt in das Auge getropft. Problematisch bei dieser Narkoseart ist, dass der Patient das Auge rund 10 Minuten nicht bewegen darf. Bei der Operation selbst gibt es zwei Vorgehensweisen. Nur selten wird die Lederhaut mit einem langen Schnitt geöffnet und die Linse entfernt. Diese Operationsmethode ist veraltet. Aktuell wird das Kapselblatt mit einem kreisrunden Schnitt geöffnet. Es reichen 5mm aus, um die Linse zu zertrümmern. Das geschieht mittels Ultraschall. Dort, wo vorher die getrübte Linse war, wird eine künstliche Linse eingesetzt. Moderne Linsen bestehen aus Silikon oder Kunststoffen aus Acryl. Vor etwa 15 Jahren wurden noch Linsen aus Plexiglas verwendet. Die weichen Kunstlinsen werden vor dem Einsetzen zusammengerollt. Im Kapselsack entfalten sie sich und zentrieren sich selbst. Zum Abschluss der Operation wird das Auge mit einem speziellen Verband abgedeckt. Dieser verbleibt einen Tag, bevor er für einige Minuten abgenommen werden kann. Schon nach diesem Tag merken rund 90% aller Patienten eine deutliche Verbesserung der Sehschärfe.
Komplikationen beim grauen Star
Jede Operation ist ein Eingriff, daher können auch Komplikationen auftreten. Bei Vollnarkosen ist das Narkoserisiko gegeben. Aber auch bei der örtlichen Betäubung könnte eine Unverträglichkeit auftreten. Im Gespräch vor der Operation muss der behandelnde Arzt daher über alle Allergien und Unverträglichkeiten des Patienten Bescheid wissen. Damit kann schon das Narkoserisiko weitgehend ausgeschlossen werden. Etwa 1er von 100 Patienten leider nach der Operation unter Komplikationen. Ganz selten kann es zu einer Erblindung kommen. Leichte Schwellungen nach der Operation sollten rasch abklingen. Ebenfalls recht selten können Infektionen im Inneren des Auges entstehen. Die einzige Nebenwirkung und Komplikation, die häufiger vorkommt, ist die Störung der But-Kammerwasser-Schranke. Dabei handelt es sich um eine Barriere im Auge, die den blutversorgenden Bereich von dem Glaskörper trennt. Eine Komplikation, die kaum auftritt, ist der sogenannte Nachstar. Es ist eine Trübung der Linsenkapsel. Aufgrund der modernen Linsen und der ebenfalls moderneren Operationsmethoden ist diese Komplikation nur minimal.
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