Was ist die Makuladegeneration?
Bei der Makuladegeneration handelt es sich zwar um eine Augenerkrankung, hierbei ist aber wie bei vielen anderen Erkrankungen nicht das gesamte Auge betroffen, sondern nur ein bestimmtes Areal – der gelbe Fleck. Der gelbe Fleck ist auch unter dem Namen Makula Lutea bekannt, worauf auch die Bezeichnung Makuladegeneration beruht. Eine Degeneration ist immer eine Zurückbildung im medizinischen Bereich. Bei der Makula Lutea handelt es sich um einen kleinen Fleck, welcher rund fünf Millimeter groß ist und sich im Zentrum der Netzhaut befindet. Hier findet sich eine besonders hohe Dichte an sogenannten Lichtsinnzellen. Erkennbar ist die Makula Lutea vor allem dadurch, dass sie in einem leicht gelben Schimmer erscheint. Die Lichtsinnzellen bestehen zu einem großen Teil aus den sogenannten Zapfen, welche vor allem für das scharfe Sehen verantwortlich sind. Leidet die Makula Lutea dann ist vor allem Lesen nicht mehr möglich, aber auch das Erkennen von Gesichtern fällt zunehmend schwerer. Die Umwelt kann bei einer Makuladegeneration demnach nur schemenhaft und unscharf wahrgenommen werden. Kommt es zu einer Zerstörung der Makula bedeutet dies eine massive Einschränkung des Sehvermögens. Die Netzhaut um die Makula Lutea bleibt aber in den meisten Fällen intakt, was zur Folge hat, dass keine vollständige Erblindung eintritt, was lediglich ein unscharfes Sehen im Zentrum aber nicht am Rand zur Folge hat.
Die Formen der Makuladegeneration
Bei der Makuladegeneration gibt es zahlreiche unterschiedliche Formen. Hierbei wird vor allem in jene unterteilt, die durch genetische Disposition oder durch Umwelteinflüsse entstehen. Vor allem die AMD oder auch altersbedingte Makuladegeneration nimmt einen wichtigen Stellenwert ein.
Die AMD
Hierbei handelt es sich um die häufigste Form der Makuladegeneration. Vor allem ab dem 60.Lebensjahr beginnt sich di Makula Lutea nach und nach zu degenerieren. Die AMD ist in den westlichen Ländern in den letzten Jahrzehnten zu den häufigsten Gründen einer Erblindung zu zählen. Zwar mag der Terminus Erblindung auf den ersten Blick ein wenig irreführend sein, da es bei der AMD nicht zu einem vollständigen Verlust des Sehvermögens kommt. Tritt die AMD aber über Jahre hinweg in Erscheinung kann in einem späteren Stadium durchaus von einer Erblindung die Rede sein.
Die trockene Makuladegeneration
Bei 75 Prozent jener Personen, die an einer AMD leiden, beruht die Erkrankung auf der trockenen Form. Abfallprodukte werden nicht mehr vollständig abtransportiert und beginnen sich nach und nach abzulagern. Hier handelt es sich vor allem um Abbauprodukte der Fotorezeptoren und um das sogenannte Lipofuszin. An einigen Stellen am gelben Fleck können sich sogenannte Verbände ablagern, wobei es sich um große Ablagerungen handelt, die auch unter dem Namen Drusen bekannt sind. Diese können zu einer Schädigung des Pigmentepithels führen. Zu Beginn beeinträchtigt die trockene Form der AMD das Sehvermögen nur zu einem geringen Teil, da die Ablagerungen nur langsam voranschreiten. Das Problem an diesem Krankheitsbild besteht allerdings dadurch, dass die trockene Form rasch in eine feuchte Form übergehen kann.
Die feuchte Makuladegeneration
In den meisten Fällen geht die trockene Form der Makuladegeneration (meist bei AMD) in eine exsudative über. Durch die Ablagerungen kommt es nach und nach zu einer Zerstörung des Pigmentepithels, wodurch Lücken und Zerklüftungen in der Netzhaut entstehen können. Es leidet nicht nur die Blutversorgung sondern damit einhergehend wird auch die Sauerstoffversorgung der Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen. Nun werden neue Gefäße gebildet, damit die Blut- und Sauerstoffversorgung der Netzhaut weiter gewährleistet werden kann. Das Problem an der Sache – neue Gefäße können durchlässig werden, wodurch stets ein wenig Flüssigkeit in die Umgebung austritt, was zum Terminus der feuchten Makuladegeneration führt. Durch diese Flüssigkeit beginnt sich die Netzhaut nach und nach abzuheben. Meist bluten die neuen Gefäße auch ein wenig ein. Die exsudative Makuladegeneration nimmt weitaus rascher ihren Lauf und ist auch gefährlicher.
Symptome
Die Erkrankung des gelben Flecks geht mit einigen Symptomen einher, die typisch für dieses Krankheitsbild sind. Vor allem in frühen Stadien werden Symptome nicht wahrgenommen. Im Laufe der Zeit sind beide Augen betroffen, zu Beginn zeigt sich die Erkrankung des gelben Flecks allerdings nur auf einer Seite. So können allerdings Sehbeeinträchtigungen eines Auges immer noch vom gesunden Auge ausgeglichen werden. Vor allem beim Lesen lassen sich die ersten Symptome gut erkennen, denn der Text in der Mitte beginnt zu verschwimmen und wird nur noch unscharf wahrgenommen.
Weitere Symptome, die sich aber erst nach einiger Zeit zeigen
- Die Sehschärfe nimmt ab
- Das Kontrastempfinden wird schlechter
- Farben können nicht mehr so gut wahrgenommen werden
- Wechselndes Licht kann nicht mehr so rasch adaptiert werden
- Es besteht Empfindlichkeit gegenüber Licht
- Die Umgebung wird nach und nach verzehrt wahrgenommen
Die verzehrte Wahrnehmung zeigt sich vor allem bei sogenannten Gittermustern oder auch geraden Linien, die nur noch in Wellen gesehen werden. Auf diesem Prinzip beruhen auch die meisten Makula Tests.
Ist die Erkrankung des gelben Flecks bereits weiter fortgeschritten, nimmt das Sehvermögen im Zentrum ab. Betroffene nehmen an dieser Stelle nur noch schwarze, weiße und graue Flecken wahr.
Die Ursachen einer Makuladegeneration
Zwar ist bekannt, dass bei einer Makuladegeneration der Abtransport nicht mehr ausreichend funktioniert, die Ursache hierfür ist aber immer noch Gegenstand der Wissenschaft und wird in zahlreichen Forschungen unter die Lupe genommen. Fakt ist, dass es neben Medikamenten und Entzündungsvorgängen auch eine Vielzahl an Risikofaktoren gibt, die eine Makuladegeneration begünstigen können.
- Zunehmendes Alter
- Toxische Inhaltsstoffe bei Medikamenten wie beispielsweise Chloroquin
- Infektionskrankheiten, die Entzündungsvorgänge am Auge hervorrufen
- Nikotin
- Familiäre Disposition
Die Makuladegeneration infolge eines genetischen Defektes
Tritt die Makuladegeneration bereits in jungen Jahren auf, ist dies meist ein Hinweis darauf, dass es sich um eine genetische Ursache handelt. Vor allem die sogenannte Best-Krankheit oder der Morbus Stargardt, bei dem sich die Fotorezeptoren selbst zerstören, sind bekannte Krankheitsbilder.
Die Degeneration des gelben Flecks aufgrund von Kurzsichtigkeit
Auch eine starke Myopie kann die Ursache einer Degeneration des gelben Flecks sein. Durch einen zu langen Augapfel wirkt sich die fehlerhafte Anatomie auch auf die Netzhaut aus. Es kommt zu einem Missverhältnis, wobei ein starker Zug auf die Netzhaut ausgeübt wird. Die Aderhaut wird mit der Zeit immer dünner, wodurch die Blutversorgung nicht mehr ausreichend erfolgen kann und es zu einer feuchten Makuladegeneration kommt.
Welche Untersuchungen werden bei der AMD eingesetzt?
- Das Amsler Gitter
- Der Augenhintergrund wird untersucht
- Eine Angiographie mittels Floureszenz
- Bestimmung des Visus
Therapie bei Erkrankung des gelben Flecks
Die Gabe von unterschiedlichen Substanzen steht im Fokus bei der Behandlung der trockenen Form. Hierdurch kann die Schädigung des Pigmentepithels ein wenig eingedämmt werden.
- Vitamin E
- Vitamin C
- Zinkoxid
- Beta-Carotin
- Kupferoxid
- Lutein – dies befindet sich natürlicherweise auch in der Makula und unterstützt diese das sogenannte Makulapigment zu bilden. Mit dem Lutein können, ähnlich wie mittels Antioxidantien, auch die Fotorezeptoren geschützt werden.
Neueste Studien haben zudem belegt, dass auch Vitamin B6 und B12, aber auch Folsäure den Verlauf einer Makuladegeneration eindämmen können.
Bei der feuchten Form wird vor allem bei der Neubildung von Gefäßen angesetzt. Hierbei werden Gefäße zerstört, damit die Sehschärfe nach und nach wieder verbessert werden kann. In einigen Fällen kommt auch Laser zum Einsatz, mit Hilfe dessen Gefäße verödet werden können. Dies ist aber nur dann möglich wenn die Gefäße noch nicht in den gelben Fleck eingedrungen sind. Vorsicht: Diese Behandlung ist nicht immer das Mittel der Wahl, denn hierbei kann sich auch Narbengewebe bilden, wodurch das Sehvermögen wiederum beeinträchtigt wird.
Auch Medikamente werden bei der Degeneration des gelben Flecks immer wieder herangezogen. Hierbei wird ein Stoff freigesetzt, welcher die Neubildung von Gefäßen beeinträchtigt. Diese Medikamente werden meist direkt in den Augapfel injiziert.
Nur in seltenen Fällen wird zum Skalpell gegriffen, denn hier befindet sich die Forschung noch in den Kinderschuhen.
Therapien, die allerdings keine gesicherte Wirkung mit sich bringen
Mittels Rheophorese können bestimmte Eiweiße aus dem Blut entfernt werden. Diese Behandlung ähnelt einer Dialyse. Die Wirkung dieser Behandlung konnte bisher wissenschaftlich noch nicht untermauert werden.
Die Akupunktur stellt eine weitere Behandlungsform bei Erkrankung des gelben Flecks dar. Vor allem bei der trockenen Form der Makuladegeneration hat diese Behandlungsform derzeit recht gute Erfolge verzeichnen können.
Wer an einer Makuladegeneration erkrankt ist, kann zwar zu den Therapien mit unsicherer Wirkung zurückgreifen, sollte diese allerdings nicht alleine in Betracht ziehen. Vor allem wissenschaftlich belegten Behandlungen sollte bei der Erkrankung des gelben Flecks, bei der AMD, der Vorzug gegeben werden.
Der Krankheitsverlauf und die Prognose der Makuladegeneration
Der Verlauf ist bei diesem Krankheitsbild individuell sehr unterschiedlich. Vor allem bei der trockenen Form schreitet die Erkrankung nur in kleinen Schritten voran. Es gibt sogar Fälle, bei denen der Krankheitsverlauf über einige Jahre hinweg ein wenig erstarrt und nicht weiter fortschreitet. Meist kommt es bei der Erkrankung des gelben Flecks allerdings nicht zu einer vollständigen Starre, sondern die Degeneration schreitet nur so langsam voran, dass sie kaum wahrgenommen wird.
Rund 15 Prozent der Betroffenen, die an einer trockenen Form der AMD leiden, haben das schwere Schicksal, dass diese in eine exsudative übergeht. Hierbei kommt es dann zu einem sehr raschen Verlauf. Die Gefäße wandern nach und nach ins Gewebe ein. Kommt es zu einem Riss in einem der Gefäße kann dies mit einem plötzlichen Sehverlust einhergehen.
Bisher kann die Degeneration der Makula nicht geheilt werden, weswegen auf Prophylaxen in diesem Bereich gesetzt werden sollte. Hierbei steht vor allem das Verhindern von Bluthochdruck und von Übergewicht im Vordergrund.