Praktische Durchführung einer LASIK-Behandlung
Bevor die eigentliche Behandlung nach der LASIK-Methode durchgeführt werden kann, steht zunächst eine ausführliche Voruntersuchung an. Ein Facharzt spricht hierbei mit dem Patienten alle relevanten Punkte durch und unterzieht diesen einer entsprechenden Augenuntersuchung, bei der die Art und Stärke der vorliegenden Fehlsichtigkeit bestimmt wird. In der Regel bleibt es heute nicht bei einer einzigen Voruntersuchung, sondern es werden zwei Voruntersuchungen in einem Abstand von mehreren Wochen durchgeführt. Nur so ist gewährleistet, dass eventuelle Untersuchungs- und Indikationsfehler nahezu komplett ausgeschlossen werden können.
Einer der entscheidenden Bestandteile der Voruntersuchung zur LASIK-Behandlung ist die Messung der Hornhautdicke. Hierzu kommt ein spezielles Instrument zum Einsatz, das als Pachymeter bezeichnet wird. Nur wenn mit diesem Gerät eine ausreichend dicke Hornhaut nachgewiesen werden kann, wird der Arzt einer LASIK-Operation zustimmen.
Nach der Voruntersuchung kann die Planung des Eingriffs vorgenommen werden. Müssen beide Augen operiert werden, geschieht dies in der Regel nicht gleichzeitig. Stattdessen wird zunächst ein Auge operiert und der Heilungserfolg abgewartet. Stellt sich nach der Operation die Sehleistung wie gewünscht ein, kann im Anschluss das andere Auge operiert werden. Ein seriöser Arzt wird dem Patienten nach erfolgtem Beratungsgespräch und anschließender Voruntersuchung genügend Bedenkzeit einräumen, damit dieser in Ruhe seine Entscheidung treffen kann.
Bei der Voruntersuchung werden sowohl alle Informationen zur Behandlung erfasst, aber auch die nötigen Maßnahmen vorgenommen, um Kontraindikationen möglichst vollständig ausschließen zu können. Damit dies gelingt, sollte der Betroffene in einem Zeitraum von mindestens zwei Wochen vor den Voruntersuchungen seine Kontaktlinsen nicht mehr tragen.
Neben der bereits beschriebenen Messung der Hornhautdicke wird im Rahmen der Voruntersuchung auch die Hornhautkrümmung bestimmt. Dafür wird eine sogenannte Hornhauttopographie vorgenommen, die auch dazu dient, eventuelle Irregularitäten der Hornhaut festzustellen. Des Weiteren wird die Größe der Pupille gemessen, außerdem der Augeninnendruck sowie die Beschaffenheit des Tränenfilms. Ergänzt werden diese Spezialuntersuchungen durch eine allgemeine augenärztliche Untersuchung, in der vom behandelnden Arzt auch eine Spaltlampenuntersuchung durchgeführt wird.
Die eigentliche Operation
Sind alle Voruntersuchungen abgeschlossen und einer Augenlaserbehandlung steht nichts im Weg, kann diese unter lokaler Betäubung vorgenommen werden. Die Narkose wird in Form von Tropfen in das Auge eingebracht. Anschließend setzt der Arzt einen Liedsperrer ein, der das Auge während der Operation offen hält und ein Blinzeln vermeidet. Anschließend kann der operative Eingriff beginnen.
Nun wird eine extrem dünne Lamelle (Durchmesser 8 – 10 µm / Dicke 100 – 150 µm) in die Hornhaut geschnitten. Dies geschieht entweder durch ein Mikrokeratom, auch Hornhauthobel genannt, oder durch den sogenannten Femtosekundenlaser. Die Lamelle wird nicht komplett aus der Hornhaut entfernt, es bleibt eine Verbindung zum restlichen Hornhautgewebe bestehen, so dass dieses nach erfolgter Behandlung wieder zugeklappt werden kann. In welche Richtung die Verbindung zwischen Flap (so nennt sich das ausgeschnittene Lamellenstück in der Fachsprache) und restlicher Hornhaut verbleibt, ist von der Behandlungsart abhängig. Oft wird das „Scharnier“ in Richtung der Nase platziert, teilweise aber auch nach oben.
Ist der Schnitt erfolgt und der Flap positioniert, wird zunächst die restliche Hornhautdicke mithilfe eines Ultraschall-Pachymeters gemessen. Somit kann festgestellt werden, ob der ausgeschnittenen Flap die gewünschte Dicke hat. Ist die Mindestdicke nicht gegeben, muss die Operation abgebrochen werden, so dass der Schnitt ohne weitere Behandlung verheilt. Bevor der Gewebeabtrag im Flap beginnen kann, muss außerdem sichergestellt werden, dass die Oberfläche trocken ist. Andernfalls würde der Laserstrahl unkontrolliert abgelenkt werden, wodurch es zu einem ungleichmäßigen Abtrag des Gewebes kommt.
Anschließend kann der Abtrag des Gewebes auf der Hornhaut beginnen. Dafür kommt seit einiger Zeit in den meisten Fällen ein sogenannter Excimer-Laser zum Einsatz, der eine extrem kurze Wellenlänge von nur 193 Nanometer aufweist. Somit ist der Laserstrahl mit dem menschlichen Auge nicht sichtbar. Der Abtrag des Gewebes macht sich lediglich durch eine geringe Formveränderung auf der Hornhautoberfläche bemerkbar. Der Abtrag des Gewebes ist in wenigen Minuten erledigt.
Sobald der Gewebeabtrag erfolgt ist, muss die behandelte Stelle gründlich gespült werden. Dies wird in mehreren Vorgängen vorgenommen, während denen auch der Flap zurückgeklappt wird. Durch das Spülen werden eventuell auf der Hornhaut enthaltene Fremdkörper wie Reste des abgetragenen Gewebes entfernt. Im Anschluss kann die Spülflüssigkeit entfernt werden, was zumeist mithilfe eines kleinen Schwamms geschieht. Mit diesem wird auch der Flap glatt gestrichen. Die eigentliche Operation ist damit abgeschlossen, der Liedsperrer kann entfernt werden.
Flapschnitt mittels Mikrokeratom oder Femtosekundenlaser?
Neben dem seit Jahren verwendeten Mikrokeratom werden die im Rahmen der LASIK-Behandlung notwendigen Flaps auch immer öfter mit einem Femtosekundenlaser geschnitten. Dieser bietet zahlreiche Vorteile. Während es sich beim Mikrokeratom um ein rein mechanisches Werkzeug handelt, ist mit dem Femtosekundenlaser kein mechanischer Eingriff ins Auge notwendig. Das erhöht die Sicherheit enorm. Dazu trägt insbesondere der Umstand bei, dass der Laser das Gewebe nicht im üblichen Sinn schneidet, sondern dieses quasi durch kleinste Blasen „perforiert“. Geht dabei etwas schief, kann der Behandlungsvorgang gefahrlos abgebrochen werden, ohne dass negative Folgen daraus entstehen.
Erst wenn der Laser den Flap zufriedenstellend „vorperforiert“ hat, wird der behandelnde Arzt die Gewebebrücken manuell durchtrennen, wodurch der Flap schließlich erst entsteht und aufgeklappt werden kann. Falls Probleme entstehen, wird die Perforierung nicht aufgetrennt und die betroffenen Stellen heilen in der Regel ohne weitere Beeinträchtigungen wieder ab. Nach einer angemessenen Wartezeit kann in diesem Fall der Eingriff wiederholt werden.
Die hohe Präzision beim Scheiden des Flaps mittels eines Femtosekundenlasers bringt einen weiteren Vorteil mit sich: Der Flap kann deutlich dünner geschnitten werden als mit einem mechanischen Werkzeug. Die minimal erreichbare Dicke beträgt hierbei momentan ca. 80 µm.
Vor- und Nachteile der LASIK auf einen Blick:
Die Vorteile
– Der Eingriff kann schnell und unkompliziert durchgeführt werden, es ist lediglich eine ambulante Behandlung notwendig – in der Regel kann der Patient noch am selben Tag wieder problemlos sehen.
– Der Eingriff verursacht durch die besondere Technik (Schneiden des Flaps, so dass die empfindliche Hornhautoberfläche nicht angegriffen wird) kaum Schmerzen, sowohl während als auch nach der erfolgten Operation.
– Inzwischen ist die LASIK-Methode durch die jahrelange Erfahrung der gesamten Branche als sehr sicher zu betrachten. In den vergangenen Jahren sind weltweit mehrere Millionen Operationen dieser Art durchgeführt worden.
– Kein Warten auf das Behandlungsergebnis. Dieses ist in den allermeisten Fällen sofort nach dem Eingriff sicht- und messbar.
Nachteile:
– Mithilfe der LASIK lassen sich nicht alle Fehlsichtigkeiten beheben. Es gibt maximal mögliche Korrekturwerte, die jeweils von der Dicke der Hornhaut und der Größe der Pupille abhängen.
– Das Schneidern des Flaps ist mit den entsprechenden Risiken und Nebenwirkungen verbunden. So besteht beispielsweise das Risiko einer Entzündung, wenn Fremdkörper in die Wunde gelangen, bzw. die Wunde nach der Behandlung nicht gründlich genug ausgespült wird.
– Die Struktur der Hornhaut wird durch das LASIK-Verfahren grundsätzlich destabilisiert. Daraus ergeben sich entsprechende Risiken (siehe nächstes Kapitel).
Hallo,
Ich war kürzlich bei einem Augenarzt und habe meine Augen vermessen lassen mit Pentagram etc. liegt mir alles vor.
Zwecks Vergleichs würde ich gern wissen, ob Sie eine OP anhand der vorliegenden Messungen empfehlen bzw. auch welche Methode Sie bevorzugen würden. Natürlich auch die Kosten.
Danke