Neues Laserverfahren behebt Fehlsichtigkeit
In Deutschland benötigen rund 70 % aller Bürger eine Sehhilfe, sind jedoch mit dem stetigen Tragen von Kontaktlinsen und Brillen nicht zufrieden. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Betroffenen für eine Laser-Operation. Das 2016 eingeführte Verfahren ReLEx-Smile, welches aktuell als sehr neu gilt, wird beim Vorhaben einer Sehkorrektur häufig in Betracht gezogen. Was genau das Verfahren bietet und wie das Laser-Verfahren abläuft möchten wir genauer erklären, damit auch Sie bald die Brille im Schrank lassen können.
Das ReLEx-Smile-Verfahren: Fakten zum Verfahren
Patienten die sich für eine Korrektur der Sehschwäche entscheiden werden darüber aufgeklärt, dass beim Laserverfahren die Hornhaut verändert wird. Neben den ReLEx-Smile-Verfahren, welches immer noch als Neuheit gilt, wird sehr häufig das Lasik-Verfahren, auch Laserinsitu-Keratomileusis genannt, verwendet.
Beim Lasik-Verfahren arbeitet der Chirurg mit einem Skalpell. Damit wird aus dem Auge ein kreisrundes Hornhautdeckelchen geschnitten und zur Seite geklappt. Die darunter befindlichen Schichten werden dann mit einem Laser bearbeitet. Man nennt dieses Verfahren speziell Femto-Lasik. Das reine Lasik-Verfahren beinhaltet die per Hand vorgenommenen Bearbeitungen der Schichten unter dem Hornhautdeckelchen. Das ReLEx-Smile –Verfahren unterscheidet sich deutlich vom Lasik-Verfahren. Der Unterschied ist, dass beim ReLEx-Smile-Verfahren das Auge vollständig in Takt bleibt. Es werden also keine weiteren Schnitte vorgenommen.
Durch diese sanfte Behandlung entscheiden sich viele Patienten für das ReLEx-Smile-Verfahren. Experten raten immer wieder zum ReLEx-Smile-Verfahren, denn das Auge wird weniger Risiken ausgesetzt und die Behandlung verläuft schonender.
Der Ablauf einer ReLEx-Smile -OP
Die ReLEx-Smile –Operation ist schonender und effektiver als bisherige Behandlungsmethoden. Die Operation wird ausschließlich mit dem Laser vorgenommen und bereitet dem Patienten keine nennenswerten Schmerzen. Natürlich erfolgt vor der OP eine Betäubung des zu behandelnden Auges. Die Operation dauert bei erfahrenen Ärzten nur wenige Minuten. Wurde das Auge entsprechend betäubt muss der Patient das Lid nicht die ganze Zeit offen halten, denn es wird mit einem Lidspreizer fixiert. Ist das Auge des zu behandelnden Patienten soweit vorbereitet erfolgt die Laser-OP nach dem ReLEx-Smile –Verfahren. Dabei verdampft der Laser die Hornhautzellen in wenigen Sekunden und hinterlässt im Auge einen kleinen Schnitt, denn sonst der behandelnde Arzt bei anderen Verfahren per Hand vorgenommen hat.
Durch die Hitze des Lasers bilden sich in den unteren Schichten Luftbläschen. Anschließend kann das durch den Schnitt erfolgte Hornhautscheibchen aus dem Auge entfernt werden. Während der OP entstehen mehrere solche Scheibchen, die der Arzt mit einem Spatel vorsichtig entfernt. Die Lücken, welche in der Hornhaut entstehen, werden durch den Arzt verschlossen. Nadel und Faden kommen in diesem Fall nicht zum Einsatz, denn der Arzt sorgt mit gekonnten Fingerübungen für die Schließung der entstandenen Lücken.
Laut den Erfahrungen anderer Patienten erfolgt das Verfahren schmerzfrei. Die Nachkontrollen, welche sich in unterschiedlichen Abständen aufzeigen, sollten von den Patienten unbedingt in Anspruch genommen werden. Die Nachkontrollen finden direkt einen Tag nach der OP, eine Wochen später und natürlich einen Monat nach der Operation statt.
Die Operation selbst verläuft dank der genutzten Betäubung vollkommen schmerzfrei. Erst wenn die Betäubung nachlässt stellen sich verschiedene Nachwirkungen ein. Das Auge kann unter Umständen tränen und ein leichtes Druckgefühl kann sich aufzeigen. Um eine Infektion nach der OP zu vermeiden ist die regelmäßige Verabreichung von antibiotischen Tropfen sinnvoll.
Die Kosten für das Verfahren
Das Verfahren ist wesentlich länger bekannt, als anfänglich angenommen. Denn in Deutschland lasern bereits 1000 Ärzte nach diesem Verfahren. Mittlerweile haben selbst die US-amerikanischen Ärzte Gefallen an der ReLEx-Smile-Methode gefunden. Die amerikanischen Behörden haben das Verfahren 2016 genehmigt. In Deutschland ist es bereits etwas länger im Einsatz.
Einen Haken hat das Laser-Verfahren jedoch, denn ganz kostengünstig ist es nicht. Rund 2000 – 2500 Euro muss ein Patient pro Auge aufbringen. Im Vergleich kostet die risikointensivere Lasik-OP nur die Hälfte. Immer wieder gibt es ausländische Kliniken die eine ReLEx-Smile – OP mit anschließendem Kurzurlaub anbieten. Ausländische Ärzte, die zudem auch noch einen Schnäppchenpreis anbieten, können eventuell die Sicherheit und die gute Durchführung der OP nicht gewährleisten. Auftretende Spätfolgen sind nicht nur schmerzlich, sondern lassen sich äußerst schlecht beheben. Solch ein operativer Eingriff im Ausland muss also gut durchdacht werden. Gerade an den eigenen Augen sollte man weniger sparen.
Zugelassen ist das Verfahren aktuell nur für Patienten die kurzsichtig sind oder eine Hornhautverkrümmung aufweisen.
Wann das ReLEx-Smile-Verfahren nicht angewendet werden kann
Obwohl das neue Verfahren sehr gut verträglich scheint und auch viele Patienten anspricht, kann nicht jeder dieses Verfahren nutzen. Zu den wichtigsten Voraussetzungen, um am OP-Verfahren teilnehmen zu können, ist die konstante Sehschärfe über zwei Jahre hinweg.
Zusätzlich muss der Patient volljährig sein und die nötige Hornhautdicke aufweisen. Ob diese Voraussetzungen erfüllt werden, lässt sich mittels einer Voruntersuchung abklären. In diesem Zusammenhang stellt der Arzt fest ob eine Laser-OP überhaupt sinnvoll ist. Wird trotz der mangelnden Voraussetzungen eine Laser-OP vorgenommen kann es zu erheblichen Schäden kommen, die im schlimmsten Fall eine Hornhauttransplantation mit sich bringt.
Bei einer vorhandenen Kurzsichtigkeit sollte diese für einen ausreichenden Erfolg bei -3 Dioptrien bis -8 Dioptrien liegen. Wer als Patient mehr als -10 Dioptrien besitzt sollte das ReLEx-Smile –Verfahren nicht nutzen. Die Hornhaut könnte in diesem Fall zu stark unter der OP leiden.